Inbetriebnahme Klärschlammpresse

27.11.2025

Sie schont die Umwelt und spart Geld: Mit einer kleinen Feierstunde ist am Donnerstag die nagelneue stationäre Klärschlammpresse der STADTWERKE Eichstätt in Betrieb genommen worden. Sie ist der neueste Baustein der hochmodernen und nachhaltigen Abwasserreinigung in der Zentralkläranlage Eichstätt. Oberbürgermeister Josef Grienberger, STADTWERKE-Chefin Silvia Dollinger und einige Stadträte zeigten sich vor Ort froh, nach einer intensiven Planungs- und Bauphase zum erfolgreichen Projektabschluss gekommen zu sein.

Denn die STADTWERKE Eichstätt beschäftigen sich schon länger mit der Frage, wie mit dem Klärschlamm umgegangen werden soll. Seit sich vor etwa 15 Jahren bundesweite Verordnungen geändert hatten, war man auf der Suche – auch mithilfe einer Machbarkeitsstudie – nach dem bestmöglichen Vorgehen, das mit der hochmodernen Anlage von HUBER SE jetzt gemeinsam mit dem Ingenieurbüro BBI INGENIEURE GmbH gefunden wurde.

„Die Abwasserbehandlung war früher oft ein wenig attraktives Thema, mittlerweile ist der Stellenwert und die Bedeutung für jeden Einzelnen deutlich in den Fokus gerückt. Mit dem Bau der Klärschlammpresse haben wir über 1 Million Euro investiert. Ein wesentlicher und wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Abwasserbewirtschaftung.“ erklärt Dollinger.

Doch was ist eigentlich die Herausforderung? Die Zentralkläranlage Eichstätt versorgt rund 15.000 private Haushalte und zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe. Hier fließt beinahe das gesamte Abwasser des Stadtgebiets zusammen, täglich alleine rund 740.000 Kubikmeter Abwasser – also etwa 25 große Familien-Swimmingpools voll. Alles, was in der Zentralkläranlage ankommt, wird dann mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt. Bei der mechanischen Reinigung werden zunächst Grobstoffe, Schlamm und Sand aus dem Abwasser entfernt. Die anschließende biologische Reinigung beseitigt mit Mikroorganismen etwa Kohlenstoffe, Stickstoff oder Phosphor. Was dann übrig bleibt, ist der sogenannte Klärschlamm als ökologisch unbedenkliches Endprodukt – immerhin in Eichstätt jährlich rund 8.000 Kubikmeter, also über 50.000 randvoll gefüllte Badewannen.

Die weitere Behandlung sorgt nun dafür, dass diese Masse an Klärschlamm nicht nur Abfall ist, sondern sinnvoll weiterverwendet werden kann. Schon bisher wird der Klärschlamm in Eichstätt in Behälter luftdicht so eingelagert, dass Biogas entsteht – etwa 220.000 Kubikmeter pro Jahr, die in die Heizung und das Blockheizkraftwerk fließen. Danach ist der Klärschlamm zwar biologisch abgebaut und stabilisiert, besteht aber immer noch zu einem großen Teil aus Wasser. Damit ist er mit seinem Volumen und Gewicht zu schwer, um ihn zu einem angemessenen Preis transportieren zu können oder zu nass, um brennen zu können. Deshalb muss der Schlamm entwässert werden, wobei die Klärschlammpresse ins Spiel kommt, die schlicht das Wasser herauspresst. Damit kann das Volumen teilweise um mehr als die Hälfte reduziert werden, ehe ganz am Ende des Prozesses der gepresste Klärschlamm zur Verbrennung abgeholt wird.

Bisher war in der Zentralkläranlage dafür eine mobile Klärschlammpresse gut vier Mal pro Jahr im Einsatz – damit war die Kläranlage immer abhängig von den Dienstleistern der Presse und der Witterung. Nun ist in einer eigens gebauten Halle vor Ort in Eichstätt die neue stationäre Presse untergebracht, die täglich zwischen vier und acht Stunden laufen soll. Die Kosten lagen bei etwa 1 Million Euro, wobei die STADTWERKE Eichstätt bewusst darauf verzichtet haben, diese Kosten auf alle angeschlossenen Haushalte als Verbesserungsbeiträge umzulegen.


Bildunterschrift:
Besichtigten gemeinsam die neue Anlage: Oberbürgermeister Josef Grienberger, zahlreiche Stadträtinnen und Stadträte sowie das Planungs-Team. Foto: Fries/Stadt Eichstätt