Lange Tradition, moderne Technik

Die STADTWERKE EICHSTÄTT können auf eine lange Tradition verweisen, deren Ursprünge über 130 Jahre zurückliegen.

So wurde zum Beispiel im Jahre 1863 vom damaligen Magistrat der Auftrag vergeben, Gas für die Straßenbeleuchtung der Stadt herzustellen. Daraus entwickelte sich die Gasversorgung der Stadt, zu der in den darauffolgenden Jahrzehnten Wasser- und Stromversorgung hinzu kamen. Mit dem stetigen Wachsen Eichstätts im Laufe des Jahrhunderts wurden die für die Versorgung der Bevölkerung notwendigen Anstrengungen zwangsläufig immer aufwändiger. Darüber hinaus war die Entwicklung der Stadtwerke gerade in den vergangenen Jahrzehnten durch die Ergänzung der klassischen Versorgungsbereiche um die Dienstleistungsbereiche Freibad und Öffentlicher Personennahverkehr gekennzeichnet.

Strom

Schon um die Jahrhundertwende gab es erste Bewerber, die in Eichstätt die Konzession zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes erwerben wollten. Im Jahr 1919 wurde das Stromversorgungsnetz für Eichstätt projektiert, das in den Jahren danach installiert wurde. Für die Energieversorgung von Gewerbe, Industrie und Handel genügten damals eine 6 kV-Mittelspannungsanlage mit Umspannstation und ein Niederspannungs-Freileitungsnetz mit 110/220 Volt Spannung. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die damaligen Kupferleitungen abgebaut und durch Aluminiumleitungen ersetzt. In den Jahrzehnten des Wirtschaftsaufschwunges war das Stromnetz den steigenden Anforderungen natürlich nicht mehr gewachsen. Es musste in den 50er und 60er Jahren umfassend erneuert und erweitert werden.

Im Jahr 2015 wurde die bisherige Stromübergabe in der Westenstraße aufgegeben und eine neue 20 kV Übergabestation im Bereich Lüften erstellt. Die Übergabe wurde über zwei Erdkabelsysteme an ein Schalthaus in der Industriestraße angeschlossen. Die neuen Anlagen gewährleisten ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit.

Aktuell verfügen die STADTWERKE EICHSTÄTT über ein 188 Kilometer langes Erdkabelnetz mit 61 Umspannstationen, über das jährlich rund 84 Millionen kWh Strom fließen. Über 3.900 Hausanschlüsse (mit 7.600 Zählern) werden inzwischen von den Stadtwerken Eichstätt versorgt (Stand 31.12.2014).

Gas

Nachdem Gas als Brennstoff für die städtische Straßenbeleuchtung bereits um das Jahr 1863 zum Einsatz kam, wurde in den folgenden Jahren der Anstoß für die erste großflächige Gasversorgung der Eichstätter Haushalte und des ortsansässigen Gewerbes gegeben: Es mussten Gasrohre verlegt und Öfen zur Gaserzeugung gebaut werden. Nach dem Krieg stieg der Bedarf an Gas stetig, Ende der 50er Jahre setzte man im Jahr bereits rund 3,5 Millionen kWh ab. Im Jahr 1964 wurde eine richtungsweisende Entscheidung notwendig, da der Gasumsatz dank wirtschaftlicher Entwicklungen und Gewerbeansiedlungen stark anstieg. Um den Bedarf zu decken, entschloss sich die Stadt Eichstätt daher zur Anbindung an die Erdgas-Fernversorgung. Heute werden über das Netz der STADTWERKE EICHSTÄTT jährlich rund 180 Millionen kWh Erdgas abgegeben, über zehnmal soviel wie im Jahr 1974. An das 60 Kilometer lange Rohrleitungsnetz sind 3.300 Haushaltsanschlüsse mit rund 3.100 Zählern angebunden (Stand 31.12.2014).

Wärmeversorgung

Im Rahmen der Fernwärmeversorgung betreiben die STADTWERKE EICHSTÄTT seit 2010 das Biomasseheizwerk Schottenau und seit 2013 das Blockheizkraftwerk Spitalstadt. 

Das mit naturbelassenen Hackschnitzeln betriebene Biomasseheizwerk Schottenau verbessert bei einer jährlichen Wärmeabgabe von rund 15 Mio. Kilowattstunden die CO₂-Bilanz der Stadt Eichstätt um rund 2.200 Tonnen im Jahr. An den Wärmeverbund angeschlossen sind Liegenschaften des Landkreises (Schulzentrum, Klinik Eichstätt), der Katholischen Universität, der Kirche sowie der Bayerischen Bereitschaftspolizei. 

Das mit Biomethan betriebene wärmegeführte Blockheizkraftwerk Spitalstadt beliefert zahlreiche Liegenschaften im Bereich der Weißenburger Straße sowie das Neubaugebiet Spitalstadt. Bei einer Wärmeabgabe von bis zu 9 Mio. Kilowattstunden und einer regenerativen Stromerzeugung von bis zu 4 Mio. Kilowattstunden werden jährlich rund 1.850 Tonnen CO₂ eingespart.

Beide Wärmeverbünde tragen dem Ausbau der regenerativen Energieerzeugung in der Stadt Eichstätt in besonderem Maße Rechnung und führen zu einem maßgeschneiderten Einsatz regenerativer heimischer Energieträger.

Für die Konzeption und die Umsetzung der Anlagekonzepte auf der Grundlage eines Energienutzungsplans mit Wärmekataster wurde den Stadtwerken Eichstätt im Jahr 2014 der Bayerische Energiepreis verliehen. Im Rahmen der Preisverleihung wurde der Vorbildcharakter der Projektumsetzung für andere Kommunen besonders hervorgehoben.

Wasser

Nach einer erfolgreichen Grabung im Jahre 1887 auf der „Wasserwiese“ im Bereich Westenstraße wurde im Jahr 1888 mit der Errichtung der ersten Trinkwasserversorgung Eichstätts begonnen. Vorher dienten der Eichstätter Bevölkerung dazu an die 30 Schöpfbrunnen. Da der Wasserbedarf rasch stieg,­ im Jahr 1910 waren es bereits 95.000 m³,­ wurden in den Jahren 1911 und 1930 weitere Brunnen gebohrt. Außerdem wurden im Buchtal zwei Wasserbehälter mit 1.200 m³ Wasservolumen geschaffen. Im Jahr 1950 wurde ein weiterer Brunnen errichtet und mit einem neuen Stollenbehälter am sog. „Doktorberg“ der Wasservorrat auf 2.400 m³ erhöht. Wegen der städtebaulichen Entwicklung Eichstätts in den 60er Jahren war die „Wasserwiese“ schließlich nicht mehr als Wasserversorgungsgebiet geeignet. Deshalb wurde im Jahr 1968 eine neue Brunnengalerie zwischen Landershofen und Pfünz gebaut, die bis ins Jahr 2000 die Trinkwasserversorgung sicherte. Seit dem Herbst 2000 erfolgt die Trinkwasserversorgung Eichstätts vom neuen Wasserwerk „Pfünzer Forst“. Erfreulicherweise ist der Trinkwasserverbrauch in Eichstätt im Sinne der Ressourcenschonung in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen. Dies zeigt den verantwortungsvollen Umgang der Bürger und Gewerbetreibenden mit dem Lebensmittel Wasser. Im Jahr 1990 verbrauchten die Eichstätter noch 1.324.967 m³ Trinkwasser, im Jahr 2014 lag die Wasserabgabe bei nur noch 720.600 m³.

Abwasser

Noch in den 60er Jahren lief die Abwasserbeseitigung in Eichstätt vielfach über Hauskläranlagen. Das dabei anfallende, nur mechanisch gereinigte Wasser wurde zum Großteil über Sickergruben entsorgt. Abhilfe brachte schließlich das Bauvorhaben "Zentralkläranlage" an der Altmühl, deren Planungs- grundlagen bereits in den 50er Jahren gelegt und im Jahr 1964 wasserrechtlich genehmigt wurden. Seit der Inbetriebnahme der Zentralkläranlage wurden umfangreiche Investitionen getätigt, um den stetig steigenden Anforderungen und strenger werdenden Auflagen an die Abwasserbeseitigung und -reinigung gerecht zu werden. Im Jahr 2003 wurde die Zentralkläranlage grundlegend saniert und erweitert. Die Bauarbeiten wurden im Jahr 2006 abgeschlossen; die Baukosten beliefen sich auf rund 7,40 Mio. Euro. Die Anlage verfügt nunmehr über eine Dritte Reinigungsstufe zur Entfernung des Nitrats aus dem Abwaser und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung des Vorfluters Altmühl. An die Zentralkläranlage an der Altmühl und das 92 Kilometer lange Abwasserbeseitigungsnetz sind die Stadt sowie alle Ortsteile (bis auf den Ortsteil Buchenhüll, der über eine eigene Kläranlage verfügt) angeschlossen. Jährlich werden rund 800.000 m³ Abwasser entsorgt.

Stadtlinie

Vorläufer der STADTLINIE EICHSTÄTT war die Pendelbus-Verbindung, die im Jahr 1990 eingerichtet wurde. Der Pendelbus verkehrte werktags zwischen dem Eichstätter Marktplatz und dem Volksfestplatz, der als P+R-Platz diente. Damit sollten Pendler, Gäste und Besucher die Altstadt im 15-Minuten-Takt auch ohne Auto erreichen können, da der Eichstätter Marktplatz zur verkehrsberuhigten Zone umgestaltet worden war. Auf der Fahrstrecke des Pendelbusses wurden mehrere Haltestellen eingerichtet, die von den Anliegern an der Strecke gut genutzt wurden. Der Erfolg der Pendelbus-Verbindung und der politische Wille zur Stärkung des ÖPNV im innerstädtischen Bereich führte schließlich zur Einführung der STADTLINIE EICHSTÄTT, für deren Betrieb die STADTWERKE EICHSTÄTT zuständig wurden. Mit einem Bürgerfest auf dem Marktplatz wurde am 2. Juli 1992 die STADTLINIE EICHSTÄTT offiziell in Betrieb genommen. Seitdem fährt sie in der Erfolgsspur. Die vier Linien im Ost-West-/Nord-Süd-Verkehr verkehren werktags zwischen 6.30 Uhr und 19.00 Uhr im 30-Minuten-Takt mit Anbindung der Stadtteile. Die Fahrgäste können an 85 Haltestellen zusteigen. Die städtebauliche Entwicklung Eichstätts mit der Ausweisung neuer Baugebiete erforderte in den vergangenen Jahren eine Anpassung und Erweiterung des Liniennetzes auf 70 Kilometer Länge. Im Jahr legen die Busse der STADTLINIE EICHSTÄTT über 380.000 km zurück, das Fahrgastaufkommen liegt im Jahr bei 540.000 Fahrgästen (Stand 31.12.2014).

Freibad – Inselbad

Über 3 Millionen Besucher kamen seit der Eröffnung 1970 in das Freibad Eichstätt. Von Anfang an war das beheizte Freibad mit Sport-, Sprung-, Nichtschwimmer- und Kinderbecken ein beliebtes Sommerziel für die Bevölkerung Eichstätts und des Umlandes. Der idyllische Standort an der Altmühl hat Tradition, denn auch die früheren Eichstätter Badeanstalten, z.B. das Bad auf der Wasserwiese, profitierten von der attraktiven Lage in unmittelbarer Stadtnähe. Nach einer grundlegenden Renovierung in den 80er Jahren wurde im Jahr 2006 der Beschluss für einen Neubau des Freibades gefasst.

Im Mai 2010 eröffnete das INSELBAD Eichstätt – dem Bau waren intensive Untersuchungen zum Neubau eines modernen und attraktiven Familienbades sowie ein Architektenwettbewerb vorangegangen. Ein 50-Meter-Sportbecken mit acht Bahnen, ein Erlebnisbecken mit verschiedenen Wellnesseinrichtungen wie Massagedüsen und -liegen sowie einem Strömungskanal, ein Sprungbecken mit 5-Meter-Plattform und ein Kinderbecken sowie eine Großrutsche (60 Meter) erfreuen seit diesem Zeitpunkt jährlich weit über 100.000 Besucher aus Nah und Fern. Das Bad bietet damit Attraktionen für jeden Geschmack – für Kinder und Jugendliche, Sportschwimmer und Erholungssuchende gleichermaßen. Charakteristisch für das INSELBAD ist seine Einbettung in die Natur einer stadtnahen Altmühl-Halbinsel mit einer über 19.000 mgroßen Liegewiese.

Tiefgarage

Um die innerstädtische Parksituation zu entlasten, wurde in den 70er Jahren vom Stadtrat der Bau einer Tiefgarage in der Eichstätter Altstadt beschlossen. Als Standort wurde die Pedettistraße ausgewählt, wo nach dem Abriss alter Häuser ein neuer Gebäudekomplex samt Studentenwohnanlage entstand. Mit den Abbrucharbeiten in der Pedettistraße wurde im Jahr 1978 und mit dem Bau der Tiefgarage im Frühjahr 1981 begonnen. Im Winter 1984 war es dann soweit, die neue Parkgarage konnte in Betrieb genommen werden. Seitdem bietet sie 172 zentrumsnahe Stellplätze. Die ersten zwei Etagen sind inzwischen als Frauenparkplätze ausgewiesen, Schwerbehinderte und Eltern mit Kinderwagen können ihre Fahrzeuge in besonders geräumigen Stellflächen in Nähe des Aufzuges abstellen. Für Elektrofahrzeuge stehen 2 Wallboxen mit je 1 x 22 kW Ladeleistung im 1. Untergeschoss zur Verfügung. Mit der Einführung der STADTLINIE EICHSTÄTT im Jahr 1992 wurde der Betrieb der Tiefgarage in der Pedettistraße den STADTWERKEN EICHSTÄTT übertragen.